Es gibt Objekte, die mehr sind als Design. Sie sind Stille mit Stimme, Bewegung im Stillstand – und manchmal pure Poesie in Licht gegossen. Die neue Leuchtenkollektion von Ann Demeulemeester für SERAX ist genau das: ein ästhetischer Widerhall ihrer ikonischen Modehandschrift, übertragen in fragile Materialien, die Räume nicht nur erhellen – sondern verwandeln.
Demeulemeester, einst Avantgarde-Ikone der Modewelt, hat sich längst zu einer Gestalterin des Atmosphärischen gewandelt. Mit SERAX an ihrer Seite entwirft sie seit 2019 feinstes Porzellan, skulpturales Glas und nun: Leuchten, deren Licht ebenso kunstvoll ist wie ihr Schatten.
Textil gewordene Poesie
In einer Welt, die oft auf Funktion reduziert wird, stellt Demeulemeester bewusst etwas anderes in den Mittelpunkt: Taktilität, Spannung, Sinnlichkeit. Ihre Viskose-Leuchten wirken wie textile Skulpturen – jede besteht aus Tausenden von handbemalten Fäden, die wie ein Vorhang fallen, Licht filtern und mit Schatten malen.
„Diese Objekte sitzen nicht still in der Ecke. Sie verändern Räume – und mit ihnen die Atmosphäre“, sagt die Designerin selbst.
Kiki, Wong, Chan: Charakterstücke mit Haltung
Jede Leuchte dieser Serie besitzt ihre eigene Dramaturgie.
Da ist etwa Kiki, eine Stehleuchte, die wie eine textile Skulptur wirkt – gehalten von drei nadelfeinen Halterungen, die das fließende Fadenspiel in sanften Farbverläufen von Schwarz zu Weiß oder Karminrot zu Creme balancieren. Wong hingegen ist ein Kreis aus tausenden Fäden – so fein bemalt, dass sie fast wie Nebel erscheinen. Diese Leuchte schwebt nicht einfach im Raum, sie verändert ihn.
Chan, mit ihrer strengen V-Form, inszeniert das Wechselspiel von Kontrolle und Chaos. Die Fäden folgen der Ordnung – und wirken doch frei. Rey bringt eine fast tänzerische Spannung ins Spiel: Eine Spiralaufhängung lässt die viskose Stränge wirbeln, während bei der Wandversion ein flexibler Arm wie ein ausbalanciertes Pendel Licht inszeniert.
Was diese Kollektion so besonders macht, ist nicht nur die Handarbeit oder die visuelle Wirkung. Es ist das Gefühl, das sie hinterlässt:
Die Leuchten wirken wie Erinnerungen – weich, fließend, kaum fassbar – und doch kraftvoll und präsent.
Demeulemeester gelingt es, aus einem funktionalen Objekt ein emotionale Erfahrung zu machen.
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